Die Aktivisten der Jugendorganisationen der RD aus dem ganzen Land wurden zu Kolonisten, die sich im Jugenddorf niederließen, um die Geschichte der Russlanddeutschen kennen zu lernen. Die Teilnehmer tauchten in verschiedene Epochen der Geschichte ein, lernten Sprache und nahmen an verschiedenen Veranstaltungen teil.
Am 28. November fand die offizielle Eröffnung des Projekts. Die Teilnehmer wurden von Evgenij Wagner, dem Vorsitzenden des JdR, begrüßt. Evgenij wies auf die Atmosphäre und den Wert von “Jugenddorf” hin, trotz des neuen Formats des Projekts.
Das Hauptereignis war das Kennenlernen der Dorfbewohner, die übrigens aus Kaliningrad, Tomsk, Pjatigorsk, Krasnojarsk, Nowosibirsk, Ufa, Wyborg und anderen Städten “angereist” sind. Am Abend präsentierten die Teilnehmer nicht nur ihre Jugendorganisationen, Interessen und Hobbys, sondern teilten auch Geschichte ihrer Familien, Familientraditionen. Die offizielle Eröffnung endete mit der traditionellen Hymne des Jugendrings der Russlanddeutschen, die von allen Teilnehmern gesungen wurde.
Der nächste Projekttag begann mit einer Veranstaltung über ethnische Identität von Natalya Mironova, Programmdirektorin des Projekts. Die Teilnehmer tauschten ihre Erwartungen aus und diskutierten dann den Text von Pavel Subotin “Wir werden die erste Generation sein, die keine Spuren von sich selbst hinterlässt…”. Dies war eine wichtige Diskussion über den Verlust des historischen Gedächtnisses. Am Ende des Treffens beschlossen die Teilnehmer einstimmig, nach jedem Projekttag ihre digitalen Fußabdrücke zu hinterlassen.
Im Deutschunterricht von Danil Selenkin lernten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Deutsch kennen und lernten auch, wie man eine andere Person vorstellen kann. Gemeinsam mit Anna Sidorowa diskutierten unsere Bewohner, was es für sie bedeutet, Russlanddeutsche(r) zu sein, wiederholten die wichtigsten historischen Daten und sprachen über berühmte Russlanddeutsche dank des Spiels Kahoot. Die Gruppe von Nelly Artes lernte, wie man seinen Jugendclub auf Deutsch präsentieren kann und diskutierte auch, welche Ziele die Jugendorganisation der Russlanddeutschen haben kann.
Anna Banzemir, Mitglied des Rates der Nationalen Kulturautonomie der Deutschen von Tomsk, Übersetzerin, moderierte den Lifestream “Wir kennen uns durch die Sprichwörter von Russlanddeutschen“. Während des Livestreams diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Unterschied zwischen solchen Folkloregattungen wie Sprichwörtern und Sprüchen, machten sich mit einigen Volksweisheiten der Russlanddeutschen vertraut.
Im Rahmen des Projekts nahmen die Teilnehmer an der Präsentation des Handbuchs zur ethnischen Identität teil, das mehr als 80 verschiedene Ressourcen über die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen enthält. Das ist ein Spiel, das aus 5 Schritten besteht. Mit jedem Schritt bereichern die Spieler ihr Gepäck mit Wissen.
An einem Tag buken die Teilnehmer zusammen mit Irina Skvortsova Lebkuchen mit saurer Sahne. Sie diskutierten dabei ein paar Ideen, wie man unter den aktuellen Bedingungen Zeit für Treffen finden kann. Bei der Veranstaltung “Familienalbum” lud Irina Skvortsova die Teilnehmer ein, Fotos aus Familienarchiven aus verschiedenen Jahren zu zeigen. Sie ordnete die Fotos in chronologischer Reihenfolge an, und die Teilnehmer versuchten zu erraten, zu welcher Zeit, bei welchem Ereignis und unter welchen Umständen die Figuren abgebildet waren, identifizierten gemeinsame Merkmale – Traditionen, Haushaltsgegenstände, Frisuren und Kleidung. Das Album enthält verschiedene Aufnahmen von berührenden und manchmal sehr schwierigen historischen Ereignissen, glückliche Momente von Angehörigen und Freunden der Teilnehmer.