Das Projekt «KunstWelle» brachte über 40 Personen aus vielen Städten Russlands zusammen: Moskau, St. Petersburg, Nowosibirsk, Saratow, Jekaterinburg, Barnaul, Wolgograd, Krasnodar, Uljanowsk und andere.

Die Arbeit an dem Projekt wurde in mehreren Richtungen organisiert: “Vokal- und Instrumentalkunst”, “Choreografie und Poesie der Russlanddeutschen”, “Grafikdesign und künstlerische Gestaltung” und “Schauspiel und Bühnenperformance».

Über mehrere Tage hinweg arbeiteten die Teilnehmer an einer Theateraufführung anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Jugendrings der Russlanddeutschen.

Im Bereich “Vokal- und Instrumentalkunst” haben die Teilnehmer das Unmögliche geschafft! Sie schufen ein neues Arrangement für die JdR-Hymne und für das Lied “Nur Ein Wort” der deutschen Pop-Rock-Gruppe «Wir Sind Helden». Die Teilnehmer wurden von der Referentin Irina Molchanowa (Deutscher Nationalrajon Asowo) unterstützt, und die Referenten des Klubs der Kenner der deutschen Sprache halfen ihnen bei der Aussprache. Die Lehrerinnen und Lehrer ließen sich von der kreativen Inspiration so sehr anstecken, dass sie auf die Bühne gingen und mit den anderen Teilnehmern sangen! 

Lehren, schaffen und sprechen!

Auch die Blöcke der deutschen Sprache waren von Kreativität durchdrungen.Gemeinsam mit Bogdana Jurkina (Syktyvkar) sprachen die Teilnehmer über ihre Hobbys und lernten auch die Biografien von russlanddeutschen Kulturschaffenden kennen. Die Referentin Maria Arkalova (Izhevsk) sorgte im Deutschunterricht für eine historische Atmosphäre. Die Teilnehmer sprachen über Musik und Tanz und diskutierten über den großen Katharinenball. Die Suche nach einer Antwort auf die Frage “Was ist Kunst?” sowie andere philosophische Überlegungen berührten die Teilnehmer der Gruppe von Denis Lewaschow (Jekaterinburg). 

Neue Technologien und zeitlose Traditionen

In der Gruppe “Grafikdesign und künstlerische Gestaltung» arbeiteten die Teilnehmer zusammen mit dem Referenten Evgenij Machleidt (St. Petersburg) an der visuellen Gestaltung der Theateraufführung zum 25-jährigen Bestehen der Organisation und erstellten ein Video mit Hilfe neuronaler Netze. Die Synthese aus modernen Designtechniken, kulturellen Symbolen der Russlanddeutschen und alten Fotografien verblüffte alle Gäste ebenso wie die Kreativität der Teilnehmer.

Poetischer Tanz und Volksmotive

Die Tänzerinnen und Tänzer unter der Leitung von Olesja Schawrina (Nowosibirsk) lernten die Volkstänze der Russlanddeutschen “Die Hoppsa Polka” und “Die große Gerene”. Die Teilnehmer bereiteten auch einen modernen Tanz vor, der von einem Gedicht der Russlanddeutschen begleitet wurde.

Inspirierend und inspiriert

Die Gruppe “Schauspiel und Bühnenperformance» bereitete zusammen mit der Referentin und Produktionsleiterin Adelina Neumann (St. Petersburg) die abschließende Theateraufführung vor. Ebenfalls im Rahmen des Projekts erstellten die Teilnehmer gemeinsam mit der Teilnehmer der Gruppe “Grafikdesign und künstlerische Gestaltung» ein Video zu Robert Webers Gedicht “Sternenträume” und Olga Seitz’ Gedicht “Alles spiegelt sich in den Spiegeln wider».

Workshops von Experten

Im Rahmen des Projekts wurden den Teilnehmern auch Meisterkurse von Experten angeboten.

Im Gesangsworkshop mit der Lehrerin, der Theater- und Filmschauspielerin Julia Wolkowa, wärmten die Teilnehmer ihre Stimme auf, arbeiteten an ihrer Stimmbildung und erlernten die Grundkenntnisse in Pop- und Jazzgesang. Im benachbarten Raum konnte man die Theaterstudenten hören, für die der Theater- und Filmschauspieler und Lehrer Sergei Fischer eine Meisterklasse gab. Die Teilnehmer sprachen über verschiedene Schauspielschulen, lernten, auf ihren eigenen Körper zu hören und machten Übungen zu Aufmerksamkeit und Interaktion. In der Tanzmeisterklasse, die von Natalia Wesner, Lehrerin und Leiterin des Kindertanzstudios, geleitet wurde, lernten sie den deutschen Tanz “Die Hoppsa Polka” und diskutierten über die spezifische Choreografie der Russlanddeutschen und darüber, wie man eine Volksnummer in eine Bühnennummer verwandelt.

Talentschachtel

Im Rahmen des Projekts #KunstWelle haben die Teilnehmer auch ihre eigenen Workshops durchgeführt. Erika Gehring gab einen Kunstkurs über die Gestaltung von Weihnachtsspielzeug. Im nächsten Raum konnte man zusammen mit Galina Meladse wunderbare Karten mit Rentieren, Festtagskugeln und einem Weihnachtsbaum malen. Serafima Menshova brachte allen das Backen von Schokoladenkeksen bei. In der Meisterklasse von Innokentij Kapustin erlernten die Teilnehmer die Kunst des Bühnensprechens: Übungen zur Entspannung, Atmung, Diktion und Artikulation.

In der Meisterklasse von Sofia Bezukladnikowa probierten die Projektteilnehmer ein neues Brettspiel der Tomsker nationalen Kulturautonomie aus. Die Spielerinnen und Spieler begaben sich auf eine Reise durch die Zeit und erschlossen sich die Geschichte mit Hilfe von traditionellen Gegenständen der Russlanddeutschen aus verschiedenen Epochen. 

Ein weiterer Veranstaltungsort war das Kino. Ein Film über den Jugendring der Russlanddeutschen «In Bewegung” gab dem Publikum einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Organisation und ermöglichte es ihnen, diejenigen zu sehen, die in den vergangenen 25 Jahren an den Anfängen standen und die Organisation weiterentwickelt haben.

Den letzten Tag des Kreativprojekts verbrachten die Teilnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen, die für sie vorbereitet worden waren.

Im Deutsch-Russischen Haus buk Irina Skworzowa (Eckert) gemeinsam mit den Kindern leckere Krebli, das Nationalgericht der Russlanddeutschen. Darüber hinaus wurden den Teilnehmern eine Sport- und Sprachveranstaltung sowie eine Besichtigung der deutschen Sehenswürdigkeiten in Moskau angeboten.

Das Hauptereignis des Projekts #KunstWelle war die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Jugendrings der Russlanddeutschen, die nicht nur die Teilnehmer anderer, parallel stattfindender Projekte des JdR, sondern auch geladene Gäste – Vertreter der Jugendbewegung der Russlanddeutschen aus verschiedenen Jahren – zu einem herzlichen Abend vereinte.

Die von den Teilnehmern des Projekts “KunstWelle” vorbereitete Theateraufführung war eine Botschaft an all diejenigen, die schon lange in der Bewegung sind oder gerade erst ihren Weg beginnen. Jeder Aktivist des JdR ist ein Spiegelbild seiner eigenen Abstammung. Diese Idee von Verwandtschaft und Familie war die Grundlage für die Theateraufführung.

Bei der Veranstaltung gab es auch eine Fotoinstallation mit den schönsten Momenten der JdR Projekte. Alle Anwesenden machten Erinnerungsfotos in dem in den Farben der JdR dekorierten Fotobereich. Alle Gäste erlebten auch die feierliche Verleihung des JdR Preises sowie den Höhepunkt des Abends – eine Geburtstagstorte, die alle Generationen von JdR zusammenbrachte.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

Sofia Wlassowa