In diesem Jahr nahmen 17 Familien aus Tomsk, Omsk, Petrosawodsk, Abakan, Kemerowo, Tjumen, Moskau und Ufa an dem Projekt teil; der jüngste Teilnehmer war 8 Monate alt.
Ziel des Projekts ist es, Familien auf die Identität der Kultur der Russlanddeutschen aufmerksam zu machen, das Wissen über diese Volksgruppe zu erweitern, ethnokulturelle Freizeitaktivitäten in der Familie zu fördern und die Weitergabe der Kultur, Geschichte und Traditionen der Russlanddeutschen an die jüngere Generation zu unterstützen.
Das Projekt fand in Form einer Expedition auf den Spuren des deutschen Arztes und Botanikers Daniel Gottlieb Messerschmidt statt. Er leitete die erste wissenschaftliche Expedition nach Sibirien, war ein Pionier der russischen Archäologie und entdeckte die Petroglyphen und Khakasia im Allgemeinen.
In wenigen Tagen haben die jungen Familien mehr als 500 Kilometer zurückgelegt. Vor 300 Jahren dauerte eine solche Reise Monate, aber heute kann sie problemlos in 6 Projekttagen durchgeführt werden. Während der Expedition schrieben die Teilnehmer Reiseberichte in ihre Familientagebücher.
Am ersten Tag nahmen Eltern und Kinder an einer Exkursion zum nationalen Museum Chakassien teil, wo die Familien über die Reise von Messerschmidt informiert wurden, und für die Kinder wurde eine separate Museumsführung organisiert.
Die Expedition führte weiter zum Großen Grabhügel von Salbyk, der sich im Tal von Salbyk (“Tal der Könige”) befindet. Dieses einzigartige Monument aus dem 4. bis 5. Jahrhundert v. Chr. ist ein Fragment der Tagar-Kultur und wird von verschiedenen Legenden umwoben.
Der nächste Punkt der Expedition war das Dorf Zhemchuzhny, wo die Teilnehmer in Blöcken arbeiteten und sich darauf vorbereiteten, zum Dorf Malaya Syya zu fahren.
Die Expedition war keine einfache Reise, sondern eine ethnokulturelle Reise. Jeden Tag beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Geschichte der Russlanddeutschen, lernten etwas über die Kultur und die Traditionen der Russlanddeutschen und übten Deutsch.
Der interaktive Deutschunterricht fand auf der Straße, in der Turnhalle, in der Kantine und bei verschiedenen Aktivitäten statt. Drei Deutschlehrerinnen, Veronika Dering, Nelly Artes und Olga Efimova, arbeiteten gleichzeitig daran, Kindern und Erwachsenen die deutsche Sprache näherzubringen.
Auch die russlanddeutsche Küche stand auf dem Programm. In den Kaffeepausen verwöhnten sich die Teilnehmer mit deutschen Spezialitäten. Krebli und Rivelkuchen von Alli Gossmann liessen niemanden gleichgültig. Und während eines der Abendessen fand ein kulinarischer Meisterkurs von Irina Skvortsova über die Zubereitung traditioneller Salate statt.
Am letzten Tag des Projekts kehrten die Familien nach Abakan ins Museum von Kyzlasov, wo die Ergebnisse der arbeitsreichen Tage zusammengefasst wurden.