Arbeit für die Zukunft
In Moskau fand das .IX Forum der deutschen Jugend Russlands statt.
Ende November versammelten sich in Moskau die aus ganz Russland stammenden Aktivisten der deutschen Jugendclubs und –Organisationen – Mitglieder der Deutschen Jugendvereinigung. Das bereits IX. Forum der deutschen Jugend Russlands, das jährlich veranstaltet wird, wurde von der Deutschen Jugendvereinigung mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für regionale Entwicklung der Russischen Föderation und des deutschen Innenministeriums ausgerichtet.
An die jungen Russlanddeutschen wandten sich die stellvertretenden Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen Frank Willenberg, Abteilungsleiter beim Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten im deutschen Innenministerium, und Alexander Schurawskij, Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen des russischen Ministeriums für regionale Entwicklung. Willenberg betonte, dass das deutsche Innenministerium mit den bei der Tätigkeit der Deutschen Jugendvereinigung zu verzeichnenden Erfolgen zufrieden ist und auch in Zukunft bereit ist, Unterstützung für diese Arbeit zu gewähren. Das russische Ministerium für regionale Entwicklung beurteilte die Arbeit der Deutschen Jugendvereinigung ebenfalls sehr positiv. „Wir unterstützen die Jugendbewegung und vertreten die Auffassung, dass junge Leute an Entscheidungen in Verwaltungsfragen herangezogen werden sollten. Die Russlanddeutschen sind Bürger der Russischen Föderation und wir sind bereit, sie bei der Herausbildung einer Jugendavantgarde zu unterstützen“, betonte Schurawskij.
Das IX. Forum der deutschen Jugend Russlands ist nicht nur eine Plattform für Kommunikation und Präsentation der jeweiligen Jugendvereinigung, sondern auch eine Möglichkeit, gemeinsam die Probleme unserer Gemeinschaft zu definieren und Lösungswege für sie zu bestimmen. Mit diesem Ziel arbeiteten während des zweitägigen Forums fünf Gruppen, die im Abschluss der Veranstaltung die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten.
Es ist kein Geheimnis, dass die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den Jugendorganisationen der Russlanddeutschen zu einer der wichtigsten Tätigkeiten der Deutschen Jugendvereinigung gehört. Die für diese Arbeitsrichtung zuständige Gruppe mit einem entsprechenden Namen analysierte nicht nur die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit, sondern unterbreitete außerdem ein Konzept für eine Internationale Konferenz „Die Jugend in Russland und in Deutschland – 8 Jahre Zusammenarbeit“. Auf einer solchen Konferenz könnten beide Seiten sozusagen ein Zwischenergebnis ihrer Tätigkeit konstatieren. Ein weiterer Vorschlag war das Projekt „Der Weg der Erinnerung“, bei dem die Jugendlichen aus Russland und Deutschland ihre Sichtweise der Geschichte und der Kultur der Russlanddeutschen darstellen, die jungen und älteren Familien der Russlanddeutschen in beiden Ländern vergleichen und zusammen das Theaterstück „Was nehme ich mit?“ aufführen könnten.
„Zur Zeit haben wir praktisch gar keine Strategie für eine Entwicklung der Kultur und der Kunst der Russlanddeutschen“, sagt Irina Heine, Leiterin der Arbeitsgruppe „Tätigkeit der Jugendorganisationen der Russlanddeutschen im kulturellen Bereich“. Auf diesem Gebiet gibt es eine Vielzahl von Problemen: Es fehlt eine Datenbank zu Arbeitsgruppen und kreativen Mitarbeitern, es wird unsystematisch gearbeitet und die tatsächlichen Bräuche und Traditionen der Russlanddeutschen werden oft verzerrt dargestellt. Unsere Gruppe wurde zu einer Art Fortsetzung der Zusammenkunft kreativer Mitarbeiter, die kürzlich in Uljanowsk stattgefunden hat, und versuchte ihr „Jugendkonzept“ auszuarbeiten. Das Ergebnis war ein Vorschlag zur Gründung eines Komitees der Deutschen Jugendvereinigung für Kunst und Kultur, der hoffentlich Unterstützung findet.
Die Jugendarbeit und Methoden ihrer Aktivierung wurden auch von den Teilnehmern der Gruppe "Formen und Modelle der Jugendorganisationen der Russlanddeutschen" diskutiert. Die Teilnehmer unterbreiteten den Vorschlag, Geschäftsideen der jungen Russlanddeutschen zu fördern und das Komitee für Fundraising der Deutschen Jugendvereinigung zu „beleben“. Ein weiterer Vorschlag war die systematische Erfassung der Clubs und Organisationen der Deutschen Jugendvereinigung, um dazu genauere und besser strukturierte Informationen zu erhalten.
Die Zusammenarbeit der Jugendorganisationen der Russlanddeutschen mit den Begegnungszentren und anderen selbst organisierten war das Thema der Arbeitsgruppe mit demselben Namen, die versucht hat, die Vor- und Nachteile einer solchen Zusammenarbeit zu bestimmen. Im Ergebnis arbeiteten die Gruppenteilnehmer Empfehlungen für die Zusammenarbeit für Jugendclubs heraus.
In den letzten Jahren setzt die Deutsche Jugendvereinigung den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die ethnische Identität der Russlanddeutschen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Thema einer der Arbeitsgruppen des Forums „Die Tätigkeit der Jugendorganisationen der Russlanddeutschen im Bereich der Entwicklung einer bürgerlichen und ethnischen Identität der jungen Russlanddeutschen“ hieß. Die Gruppenteilnehmer legten die Aufgaben der Deutschen Jugendvereinigung zur Schaffung von Bedingungen für die Herausbildung einer bürgerlichen und ethnischen Identität fest, und gaben der Deutschen Jugendvereinigung Empfehlungen, einige Projekte zu unterstützen, die diesen Prozess fördern könnten.
Die Arbeit jeder Gruppe ist für die Deutsche Jugendvereinigung von großer Bedeutung und wird zweifellos ihren Beitrag dazu leisten, eine gemeinsame Strategie für die Tätigkeit der Deutschen Jugendvereinigung in den nächsten Jahren auszuarbeiten.