Am 22 Juli öffnete das Dorf Podsosnovo (Deutscher Nationalrajon in der Region Altai) seine Türen für die Teilnehmer des ethnokulturellen Lager-Seminars „Jugenddorf im Nationalrajon 2016“. Das Projekt Jugenddort gilt als eines der Projekte, die vom Jugendring ins Leben gerufen wurden und wird nun schon seit neun Jahren in den Regionen von ehemaligen und derzeitigen Ansiedlungen der Russlanddeutschen durchgeführt.
Schon zum dritten Mal (erstmals 2009, dann 2012) nimmt das gastfreundliche Dorf Podsosnovo 25 aktive, kreative, junge und begeisterte Russlanddeutsche aus 14 unterschiedlichen Regionen Russlands auf. Jedes der hier durchgeführten Projekte ist immer einzigartig. Die Besonderheit des „Jugenddorfs“ dieses Jahres besteht darin, dass dieses dem 25ten Jubiläum des Deutschen Nationalrajon gewidmet ist, der am 04.07.1927 gegründet, am 05.11.1938 zerstört und am 01.07.1991 auf Befehl des Präsidiums des obersten Rates wiederhergestellt wurde.
In dem Programm des Projekts sind eingeplant: die Durchführung der traditionellen geschichtlichen Blöcke der Russlanddeutschen und die Geschichte des Deutschen Nationalrajons, die Beschäftigung mit der ethnischen Identität und der Deutschunterricht.
Das ethnokulturelle Lager-Seminar „Jugenddorf 2016“ gehört zu einem der Sprachlager des „Jugendtreffens“, das bereits seit 20 Jahren erfolgreich nicht nur in ganz Russland, sondern auch außerhalb mit Hilfe der Unterstützung von dem „Internationalen Bund der Deutschen Kultur“ durchgeführt wird.
Vitalij Schmidt, Referent der Geschichte der Russlanddeutschen, aus Tomsk: „Für mich als Historiker, ist es eine große Freude hier sein zu können, weil hier in dieser Gegend der deutsche Geist in Form von „Ordnung“ zu spüren ist. Angefangen mit den geraden Straßen, mit kleinen peniblen Häusern, gemähtem Gras und schließlich mit der Wärme und Gutmütigkeit der Einheimischen. Für die Teilnehmer gibt es hier eine Menge visueller Elemente der deutschen Kultur: Das Haus der Kultur, das Museum Podsosnovo, die evangelisch-lutherische Kirche, deutsche Straßenschilder und natürlich die deutsche Sprache…“
Weronika Eichwald, Referentin der Deutschen Sprache, aus Sankt Petersburg: „Am meisten gefällt mir hier Deutschunterricht geben zu können, da alle Teilnehmer sehr am Erlernen dieser Sprache interessiert sind. Man sieht, dass es ihnen eine große Freude macht, und das bedeutet, dass jeder einzelne von ihnen seine eigene Motivation besitzt. Die Möglichkeit sich mit den Einheimischen auf Deutsch zu unterhalten und den heimischen Dialekt kennenzulernen.“
Neben den traditionellen Angeboten steht diesmal auch ein Theaterworkshop zur Auswahl. Das Ergebnis des Projekts wird eine Aufführung des Theaterworkshops sein, das auf dem gesammelten Material, den Geschichten von Einheimischen Russlanddeutschen, basieren wird. Dieses Theaterstück wird vor Einheimischen und Gästen im Rahmen der Jubiläumsfeier des Deutschen Rajons am 29 Juni 2016 aufgeführt.
Das Projekt „Jugenddorf 2016“ endet am 31 Juli 2016
Pressedienst des JdR
Foto: Ivan Lungin