Johann Merkel kommt aus Omsk. Er ist Student der historischen Fakultät der Staatlichen Pädagogischen Universität Omsk. In der Freizeit schwimmt er gern. Früher war er Profisportler und jetzt schreibt er wissenschaftliche Arbeiten.
Über seine Kindheit
“Meine Diagnose ist Glaukom. Als ich geboren wurde, konnte ich kaum sehen, dann, zwei Jahre später habe ich Augenlicht verloren. Niemand in der Familie hat mich für krank. gehalten Jeden Sommer bin ich ins Dorf gefahren, Fahrrad gefahren, auf den Bäumen geklettert. Ich war ein ganz normales Kind und ich freue mich, dass ich so erzogen wurde. “
Über seine Vorfahren und Organisation der RD
„Mein Großvater väterlicherseits war Deutsche und wurde nach Kasachstan deportiert. Erst 1955 durfte seine Familie zurückkommen. Er wollte aber da nicht leben und 1989 sind meine Verwandten nach Deutschland gezogen. Der Bewegung der Russlanddeutschen habe ich mich vor kurzem angeschlossen. Ich habe an dem Deutsch-Russischen Forum in Nowosibirsk teilgenommen. Das hat mir gut gefallen und ich habe angefangen, Deutsch zu lernen.“
Über das Verhältnis zu sich selbst
„Bei JDR Labor war echt gut! Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten. Als ich nach Omsk gekommen bin und mit dem Bus zur Uni gefahren, habe ich Folgendes erlebt. Es gab viele Leute im Bus und Ein- und Aussteigende haben sich genervt gequetscht. Eine der Frauen, die neben mir stand, hat geschrien: „Können Sie sich ein bisschen schieben“ und die andere hat gesagt: „Nein! Kann ich nicht, hier ist ein Behinderter, sehen Sie das nicht?“. Da habe ich gedacht: „Na ja, ich bin wieder zu Hause.“ Auf dem Projekt wurde ich nicht als Behinderter behandelt. Hier fühlte ich mich gleichgestellt. Ich bin mir sicher, dass jeder, sogar ein Mensch mit Behinderung, an Jugendprojekten des JdR teilnehmen kann, da ich mich wirklich wohl gefühlt!“